Spielbericht TV Paderborn Rogues vs. SHC Rockets Essen II
Nach den letztjährigen Punktverlusten gegen Essen wusste jeder im Team der Paderborner, dass man in diesem Spiel alles geben musste, um als Sieger vom Platz zu gehen. Als man beim Aufwärmen jedoch sah, dass der Gegner ersatzgeschwächt nur mit acht Feldspielern antreten konnte, während man selbst drei volle Reihen zur Verfügung hatte, stieg sofort die Hoffnung auf einen Sieg. Die Devise lautete den Ball laufen zu lassen, Vollgas zu geben und mit dem größeren Kader im Rücken den Gegner konditionell auszupowern und das Spiel zu kontrollieren.
Doch erstens läuft es anders und zweitens als man denkt. Mit insgesamt 21 Minuten in Unterzahl, was knapp mehr als ein Drittel der Spieldauer beträgt, sahen sich die Rogues viel öfter in die Defensive gedrängt, als man dachte. Essen kämpfte mit den zur Verfügung stehenden Kräften und gestaltete das Spiel bis zum letzten Drittel sehr eng. Einen 0:1 Rückstand konnten die Rogues durch Felix Pachel schnell ausgleichen und sich eine 3:1 Führung heraus spielen.
Sah es doch zunächst nach einer dominanten Partie der Heimmannschaft aus, so staunten die Zuschauer nicht schlecht, als Essen die unnötige Vielzahl der Strafzeiten gegen die Rogues ausnutzte und das Spiel Mitte des zweiten Drittels ausglich. Obgleich einige der insgesamt neun ausgesprochenen Strafen gegen die Paderborner doch recht fragwürdig waren, musste man sich an die eigene Nase fassen, da man durch Unkonzentriertheiten im Spielaufbau und mangelndem Spielfluss den Gegner stark machte und sich selbst in Situationen manövrierte, die man hätte vermeiden können.
Erst im letzten Drittel setzte man die nominelle und spielerische Überlegenheit auch in Zahlen um und konnte letztendlich mit 7:4 gewinnen, wobei man sogar zwei Tore in Unterzahl erzielen konnte.
Doch trotz dieser Leistung unter Niveau ist es wichtig festzuhalten, dass die Rogues in der Lage sind auch derart „dreckige“ Spiele für sich zu entscheiden. Am Ende der Saison können es genau diese Siege sein, die den Meister vom Vizemeister trennen, daher gilt es das Positive aus diesem Spiel mitzunehmen und am Negativen zu arbeiten, damit man im Topspiel gegen Velbert am Samstag in Paderborn nicht nur den Sieg, sondern auch die Tabellenführung erobern kann.
Für die Rogues spielten: Steffen Eistel, Frederic Mühlbrandt, Alexander Wille (2/0), Fabian Wortmann (0/2), Philip Brinkmann (1/1), Björn Peters (0/0), Felix Pomrisch (1/0), Sven Johannhardt (1/2), Benedikt Otto (1/0), Marco Schlüter (0/0), Felix Pachel (1/0), Matthias Kringel (0/0), Jonas Kipar (0/0), Nils Bohle (0/1)